Zukunftsreise Berlin: „Der Blick über den Tellerrand..."

Image of Mario Schönherr
Mario Schönherr

Bei unserer ersten Zukunftsreise, organisiert in Zusammenarbeit mit der wirtschaftspolitischen Abteilung der Wirtschaftskammer Kärnten, vom 31. Juli bis zum 2. Juni, ging es nach Berlin. Am Programm stand die Besichtigung zahlreicher Konzepte und Projekte, die sich mit neuen Lebens- und Arbeitsformen beschäftigen.  Dabei konnten viele wertvolle Impulse mitgenommen werden, die auch für Kärnten zum Einsatz kommen könnten.

 Den Auftakt machte gleich am Nachmittag nach der Ankunft ein Besuch bei wework im Sony-Center am Potsdamer Platz. Mit rund 750 Standorten weltweit, zählt wework sicherlich zu den ganz großen Playern im Co-Working und Rental-Office-Bereich. In der eindrucksvollen Führung über vier Etagen mit einem grandiosen Ausblick auf den Tiergarten, den Bundestag, sowie zum Brandenburger Tor, erzählte uns Community-Managerin Regina Curbelo Martin über die Mission des internationalen Unternehmens: wework wurde 2010 mit dem Ziel gegründet, Umgebungen zu gestalten, an denen Menschen und Unternehmen zusammenkommen, um das Beste aus ihrer Arbeit herauszuholen. Wichtig ist dabei - trotz der Größe - die Community nicht zu vernachlässigen. Selbst bei mehr als 500 unterschiedlichen Mieter*innen, vom Einpersonen-Unternehmen bis zur 100-Mann-Company ist die individuelle Ansprache wichtig. Ein weiteres wichtiges Element zum Community-Building sind Eventformate, die die Mieter an die Marke binden sollen.
 
Und im Sony-Center ging es dann auch beim ersten Abendtermin weiter: Zu Gasten waren Frederik Fischer, Mastermind von Neulandia.de, der die Gruppe schon auf den Folgetag einstimmte, wo es noch Herzberg ging, um einen seiner Projektstandorte des "Summer Of Pioneers" zu besuchen. Stephan Benzel, Bereichsvorstand vom THE GROW Entrepreneursclub berichtete über die aktuelle Entwicklung des deutschlandweiten Unternehmernetzwerkes, das nun auch in Österreich andockt. Abgerundet wurde der Abend mit einer kurzen Begrüßung der stellvertretenden Außenwirtschaftsdelegierten, Karolina Klamm.
 
Am Vormittag des zweiten Tages standen Besuche beim Einstein Center Digital Future (ECDF) und bei Dark Horse Innovation. Das Einstein Center Digital Future ist das Zentrum für Digitalisierungsforschung in Berlin und ein interdisziplinäres Projekt aller großen Berliner Universitäten – aktuell Heimat von 35 Professuren. An folgenden Kernbereichen wird geforscht: Digitale Infrastrukturen, Methoden und Algorithmen, digitale Gesundheit, digitale Industrie und Dienstleistungen und digitale Gesellschaft. Mit dem Verkehrskonzept SIMRA (Sicherheit im Radverkehr) wurde auch eben erst der deutsche Fahrradpreise gewonnen. Demonstriert wurden im Anschluss an den Vortrag weitere Anwendungsbeispiele im Prototypen-Stadium.
 
Bei Dark Horse Innovation drehte sich die Keynote von Christian Beinke um den Innovationsprozess und das Thema New Work. Denn gerade im New Word-Bereich ist Dark Horse seine vielen Jahren Vorreiter. Das Credo des Unternehmens ist, dass sich Effizienz und Innovation nicht ausschließen sollten.  Mit seinem Leitsatz „Sinn ist es, die Wirkung unserer Arbeit zu spüren", legte der CEO von Dark Horse Innovation eine schöne gedankliche Brücke zu dem darauffolgenden Programmpunkt. 
 
Mit dem Bus ging es dann in den Süden von Berlin nach Herzberg. Die Anreise nützte Susanne Keuschnig vom Projekt „Kollektiv Zukunft Obervellach", um über den aktuellen Projektfortschritt zu berichten. Am Programm in Herzberg stand danach eine umfassende Vorstellung des Projektes „Summer of Pioneers". Angeführt von Bürgermeister Karsten Eule-Prütz , sowie der stv. Bürgermeisterin Stephanie Kuntze erwartete uns eine große Gruppean ehemaligen und aktuellen „Pionieren", die den urbanen Bereichen den Rücken kehrten, um sich im - initiiert vom Projekt Sommer of Pioneers - in Herzberg anzusiedeln und so aktiv einen Ortsentwicklungsprozess einzuleiten und vorzuleben.
 
Am letzten Tag begrüßte uns der Außenwirtschaftsdelegierte der Aussenwirtschaft in Berlin, Dr. Michael Scherz in der Österreichischen Botschaft. Eine Stunde lang gab es einen intensiven Einblick in die wirtschaftspolitischen Entwicklungen in Deutschland, eine Bericht zum starkem Wachstum der Exporte Österreichs nach Deutschland und den damit verbundenen Chancen für österreichische Unternehmen.
 
Den Abschluss bildete eine sehr inspirierende Keynote von Betahaus-CEO Max an der Aché. Das Konzept Betahaus Berlin gilt als der Pionier in der Berliner Co-Workingszene. Seit über 15 Jahren durchlebte das Team die unterschiedlichsten Phasen. 

Ausführlich schilderte er den Werdegang seines Unternehmens, der stark gekoppelt war an den steilen Aufstieg der Stadt Berlin von 15 Jahren. Doch aus seiner Sicht ist Berlin nun ins Stocken gekommen und befindet sich – zum Teil auch politisch verantwortet – in deiner Zwischenphase der Selbstfindung. War Berlin noch vor 10 bis 15 Jahren die Stadt der Entdecker und Pioniere, so hat sich inzwischen viel verändert. Nicht nur das Startup-Ökosystem hat sich gewandelt und das Stadtbild wird dominiert von einheitlicher „Investoren-Architektur“. Aus seiner Sicht fehlt aktuell die Vision für die Stadt.

Angereichert mit dieser Fülle an Impressionen und Informationen ging es dann zurück nach Kärnten. Nun steht der wichtigste Teil der Reise noch bevor.  Die Transformation der unterschiedlichen Projekte mit dem Ziel auch in Kärnten verschiedene Impulse auszusenden. Denn einmal mehr wurde klar: die Zukunft hat bereits begonnen. Und wir sind dringend aufgefordert, auf den Zug aufzuspringen.

 

Hier geht es zur Bildergalerie!

Hinterlasse ein Kommentar!

Blog posts

Related Articles.

Image of Mario Schönherr
Mario Schönherr

Mit denk.süd nach Berlin: 3 Tage „über den Tellerrand" blicken!

Schon unmittelbar nach unserem Livetalk im Oktober 2021 war das Echo auf THE CULTURE OF LIVING AND...

Mehr lesen
Image of Mario Schönherr
Mario Schönherr

New Normal - die Arbeit kommt zu den Wohnorten?

Braucht es in Zukunft für Unternehmen noch eigene Büroflächen? Wie sehen die Arbeitsplätze der...

Mehr lesen